Gregorianik

Die Entstehungsgeschichte des gregorianischen Chorals lässt sich einerseits zurückverfolgen auf die Gesänge des römischen Choralrepertoires des 3. und 4. Jahrhunderts und des frühchristlichen Gottesdienstes, wobei die Quellen dieser Gesänge noch älter sein und auch Musik des Orients umfassen mögen. Andererseits speist sie sich aus der stetigen Meditation der Psalmen vor allem im klösterlichen Umfeld im Sinne Luthers als Treiben und Reiben des Wortes und als Verweilen unter dem Wort. Der gregorianische Choral ist spezifisch christliches Gebet, doch sind in ihm ganz im Sinne der Völkerwallfahrt nach Jerusalem (Jes. 66, 18-21) verschiedenste Kulturen zusammengeflossen. Der gregorianische Choral ist in seinem tiefsten Wesen gesungenes Gotteswort, indem er Ausdruck des innersten, göttlichen Kerns der Seele ist. So steht er ikonenhaft für den Gott, der in seiner Unfassbarkeit alles umfasst, der in allem Lebendigen wohnt und der alle Welt zur Einheit führt.

In Seminaren vermitteln wir Interessierten theoretische Kenntnisse über den gregorianischen Choral und erproben das gemeinsame Singen. In Konzerten und Gottesdiensten lassen wir unsere Interpretation der Gesänge erklingen als geistliche Übung für Sänger und Hörer.

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